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Nachrichten für den Bücher- und Graphikfreund

 

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Redaktionsschluss 4. Juli 2006 80 Jahre„Freie Gesellige Vereinigung Die Mappe“ Peter Neumann 80 Jahre alt Buchkunst-Ausstellung Druck & Buch im Germanischen Nationalmuseum Neuer Vorstand beim Berliner Bibliophilen Abend Faust-Vortrag beim Berliner Bibliophilen Abend Quellen des Höhenkamms – Heiner Müller die Unterhaltungsliteratur Erhaltung Erschließung historischer Verlagseinbände James Krüss Eva Johanna Rubin Ein Künstlerbuch von Joachim Lautenschläger Erhard Kunkel Nachlaß von Heinrich George Berta Drews Grundsteinlegung in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Sammlung Schwartz in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Einblattdrucke Archiv Bibliothek des Leipziger Missionswerkes 10 Jahre Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte Kultur Die Bibliothek des Johann Christian von Boineburg Erstes in ostslawischer Sprache gedrucktes Buch in Görlitz Antiquariatskatalog zum Spanischen Bürgerkrieg 80 Jahre „Freie Gesellige Vereinigung Die Mappe“. Am 1. Juni beging in München die Sammlervereinigung „Die Mappe“ ihr achtzigjähriges Gründungsjubiläum. Sie wurde 1926 von Hofrat Anton M. Pachinger (1864-1938) in München ins Leben gerufen, um Sammler der verschiedensten Interessen zu vereinen. Seit 1945 wird sie von Dr. Lotte Roth-Wölfle in unnachahmlicher Weise geführt. Im Laufe ihres Bestehens veranstaltete die Mappe 1583 Vortragsabende. Seit 1954 erscheint ein Jahresprogramm, das ab dem folgenden Jahrgang auch bebildert ist. Der Jubiläumsabend in den Räumen des Künstlerhauses am Lenbachplatz stand ganz im Zeichen des Rückblicks auf die Mappe auf zwei große Sammler, Dr. Eugen Roth (1895-1976) Dr. Alfred Winterstein (1885-1976). Dr. Lotte Roth-Wölfle sprach über die erfolgreiche Geschichte der Vereinigung. Dr. Thomas Roth, der Sohn des Dichters, zeigte aus der Sammlung seines Vaters Zeichnungen Aquarelle deutscher Romantiker in Rom. Dr. Hinrich Sieveking stellte Zeichnungen Aquarelle der Goethezeit aus der Sammlung Dr. Winterstein vor. Daß die Mappe nichts von ihrer Attraktivität verloren hat, zeigte die große Zahl der anwesenden Sammler Künstler: über 90 Mitglieder Gäste waren der Einladung gefolgt. Grußworte sprachen für die Gesellschaft der Bibliophilen Michael Then für den Leipziger Bibliophilen-Abend Christine Grahamer. Manfred Neureiter Peter Neumann 80 Jahre alt. Den meisten Bibliophilen ist Peter Neumann durch sein Wirken für das Nachrichtenblatt Wandelhalle der Bücherfreunde bekannt. Von 1984 bis 1994 lag die Redaktion in seiner Hand. Viele kennen auch den gründlich gearbeiteten schön gestalteten Jubiläumsband Hundert Jahre Gesellschaft der Bibliophilen (1999). Man begegnet seinen Artikeln Aufsätzen rund um die Bibliophilie die Druckgeschichte in vielen einschlägigen Büchern Zeitschriften. Dabei kann er auf jahrzehntelange Erfahrungen im Druck- Verlagswesen zurückgreifen. Geboren am 20. September 1926 in Leipzig als Sohn des Germanisten Prof. Dr. Friedrich Neumann, absolvierte er nach Militärdienst Kriegsgefangenschaft von 1945 bis 1948 in der Göttinger Dietrich’schen Universitätsdruckerei W. Fr. Kaestner eine Schriftsetzerlehre von 1950 bis 1952 die Meisterschule für Deutschlands Buchdrucker in München. Nach wechselvollen Stationen in Düsseldorf, Frankfurt am Main, Itzehoe wieder Düsseldorf führte ihn seine berufliche Laufbahn nach Saarbrücken, wo er von 1974 bis 1991 Geschäftsführer der Saarbrücker Druckerei Verlag GmbH war. Neben der Bibliophilie Druckgeschichte gehört seine Leidenschaft der Geschichte des Saarlandes dem Werk Georg Christoph Lichtenbergs. Im Historischen Verein für die Saargegend e.V. war er lange Zeit Vorsitzender Vorstandsmitglied. Die Lichtenberg-Gesellschaft e.V. wurde von ihm mitbegründet, von 1991 bis 2004 redigierte er auch ihre Mitteilungen. Die Leser der Marginalien können regelmäßig seine Berichte aus dem Leben der Gesellschaft der Bibliophilen lesen. Wie wichtig Peter Neumann den Mitgliedern dieser ältesten deutschen Bibliophilenvereinigung ist, sieht man daran, daß sie ihn auf ihrer jüngsten Jahrestagung zum Ehrenmitglied ernannt haben. Das Sammeln hat er auf Grund seines Alters eingestellt. Rechtzeitig gelang es ihm, eine seiner beiden Sammlungen geschlossen in eine neue Hand zu überführen: Schloß Dyck übernahm die Gartenarchitektur. Seine andere Hauptsammlung, Literarische Parodien, hat er zur Freude der sammelnden Mitwelt dem Antiquariatshandel übergeben. Immerhin wurde sie in einem Angebotskatalog verzeichnet. Buchkunst-Ausstellung Druck & Buch im Germanischen Nationalmuseum. Einen besonderen Höhepunkt für die Bibliophilie in der altehrwürdigen Druckerstadt Nürnberg stellt die vom 28. Oktober bis 26. November zum achten Mal veranstaltete Buchkunst-Ausstellung Druck & Buch dar, die von Druck & Buch e.V. im Germanischen Nationalmuseum ausgerichtet wird. Vorgestellt werden alle drei Jahre die „interessantesten Unikate hervorragendsten Künstlerbücher in Kleinstauflagen der innovativsten Buchkünstler Handpressendrucker“, wie es in der Pressemitteilung heißt. Das Spektrum der Arbeiten reicht von den mehrfach mit dem Titel „Schönstes Buch“ ausgezeichneten Arbeiten der Leipziger Buchgestalterin Sabine Golde über die Buchkleinodien in japanischer Blockbuchbindung aus Christian Ewalds Berliner Katzengraben-Presse den mit der Computermaus gezeichneten Originalgraphik-Büchern des Nürnberger ICHverlags von Johannes Häfner bis hin zu den teuren in Rinde gebundenen, handgemalten gezeichneten Unikaten des Freilassinger Künstlers Gerhard Multerer. Vorsitzender des Vereins ist Peter Zitzmann, Schriftführer Johannes Häfner, beide Nürnberger Büchermacher Pirckheimer-Freunde. Neuer Vorstand beim Berliner Bibliophilen Abend. Am 21. März 2006 wurde beim BBA der Vorstand für die nächsten drei Jahre gewählt. Vorsitzender ist der Diplomingenieur Bernd Illigner, Stellvertretender Vorsitzender der Historiker Jürgen Gottschalk, Schatzmeister Uwe Domke, Schriftführerin die Lehrerin Christine Becker (kommissarisch, endgültige Besetzung im Sommer 2006). Informationen zu Veranstaltungen finden Interessenten unter www.berliner-bibliophilen.abend.de. Zu allen Veranstaltungen haben Gäste freien Zutritt. Bernd Illigner Faust-Vortrag beim Berliner Bibliophilen Abend. Die Jahresversammlung des BBA am 21. März ergänzte der scheidende stellvertretende Vorsitzende Dr. Arnulf Backe durch einen Vortrag zu Goethes Faust mit dem Titel „Ob er heilig, ob er böse, / Jammert sie der Unglücksmann“. Am Beginn skizzierte er Goethes lebenslange Beschäftigung mit dem Thema. Goethe brachte 1775 schon einige Szenen mit nach Weimar. Dieses Manuskript vernichtete er später. Überliefert ist nur eine Abschrift durch das Hoffräulein von Göchhausen, 1887 in ihrem Nachlaß entdeckt heute als Urfaust bezeichnet. Eine Umarbeitung der ersten Skizzen ließ Goethe 1790 von Cotta unter der Bezeichnung Faust, ein Fragment veröffentlichen. Erst unter dem Einfluß Schillers beendete er 1806 – dieses Datum ist der Anlaß für das diesjährige Faust-Jahr – die Arbeiten an der Tragödie erstem Teil, dem heutigen Faust I, der 1808 gedruckt wurde. Es brauchte wiederum Jahrzehnte, ehe Goethe schließlich unter dem Drängen Eckermanns kurz vor seinem Tode den zweiten Teil beendete. 1831 versiegelte er diesen Faust II, so daß er erst nach seinem Tod veröffentlicht werden konnte. Faust gehört zu den immer aufs neue interpretierten Werken der Weltliteratur. Der Referent bezog sich in seiner Darstellung auf Ausführungen des jungen Berliner Privatdozenten Dr. Michael Jäger, kürzlich vorgetragen auf einer Faust-Konferenz im Deutschen Theater (Berlin). Um 1900 war die Faust-Figur der Inbegriff des fortschrittlichen Menschen Goethes Drama ein Plädoyer für Modernität die Beherrschung der Natur. Der Mensch war damals überzeugt von der Lösbarkeit jedes Problems. Heute indessen hat er in den westlichen Industrieländern Angst vor Machern, die, immer ungeduldig unzufrieden mit allem Erreichten, dafür sorgen, daß die neue Maschine auf unserem Tisch, kaum gekauft, schon wieder veraltet ist. Die Agenten Manager des Geldes, der Industrie, der Globalisierung sind gefürchtet. Faust ist für den heutigen Menschen zum Unglücksmann (Vers 4619) geworden. Doch damit sind die Interpretationen Auslegungen nicht am Ende. Mit veränderter Welt der Sicht auf sie werden in dreißig bis vierzig Jahren wiederum neue Zugänge gefunden werden. Nach den einleitenden Ausführungen stellte der Referent Faust-Drucke vor, ausgezeichnet durch typographische Gestaltung, so von Cobden-Sanderson (1906/1910, Doves Press), Ehmcke (1909, Eugen Diederichs), Enschedé en Zonen (1912, Hyperiondruck), Rudolf Koch (1913, Heyder), Wiegand (1920, Bremer Presse), Ch. H. Kleukens (1920, Ernst Ludwig Presse), Ch. H. Kleukens (1932, Welt-Goethe-Ausgabe der Mainzer Presse), Walter Tiemann (1932, Welt-Goethe-Ausgabe der Mainzer Presse), F. H. Ehmcke (1932, Rupprecht-Presse), oder sehenswert wegen der Illustrationen, so von Retzsch (1824), Gilbert James (1906), Delacroix (1912), Klemm (1919), Stassen (1919), Weisz (1920), Cornelius (1920), Clark (1932), Beckmann (1957), Kraaz (1964), sowie als Kuriosum einen Zeitungsdruck von 1946. A. Backe Quellen des Höhenkamms – Heiner Müller die Unterhaltungsliteratur. Vielleicht war dieser Titel etwas zu anspruchsvoll formuliert, vielleicht hat auch die Zugkraft Heiner Müllers nachgelassen, jedenfalls fanden sich am 23. Mai nur wenige Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abends zu dem Vortrag von Dr. Thomas Kramer (Humboldt-Universität Berlin). Sie wurden mit einem sehr lebendigen durch mitgebrachte Buchbeispiele anschaulichen Vortrag belohnt. Kramer wies am Beispiel Heiner Müllers nach, daß nicht nur Trivialautoren die Weltliteratur ausbeuten, sondern sich umgekehrt auch Schriftsteller von Rang durch Unterhaltungsliteratur anregen beeinflussen lassen. In Müllers Frühwerk Die Umsiedlerin ist zum Beispiel das populäre Vorbild Don Camillo Peppone deutlich erkennbar, der Schauplatz wurde nur von Italien nach Ostdeutschland verlegt der Pfarrer durch den Parteisekretär ersetzt. Ähnlich erging es den Büchern, die der junge Müller verschlang, ihre Thematik findet sich umgestaltet in seinen Werken wieder. Wie viele andere Jungen auch geriet er zunächst an Karl May, in dessen Autobiographie Ich er viel Selbsterlebtes (Armut, Erniedrigung) wiederfand dessen Indianerbücher sein Weltbild prägten. Die einmal geweckte Begeisterung übertrug Müller dann auf die „Anti-Karl-Mays“ Friedrich Freiherr von Gagern (1882-1947, Hauptwerk Das Grenzerbuch) Fritz Steuben (d. i. Erhard Wittek, 1898-1981, Hauptwerk Tecumseh – Der fliegende Pfeil), wobei ihn deren deutlich völkische Ausrichtung nicht störte. Seine Begeisterung für diese Stoffe ließ mit zunehmendem Alter nicht nach, wie sich daran zeigt, daß er noch kurz vor seinem Tode Gagerns Novelle Am Marterpfahl zu einem Theaterstück umarbeitete. – Die sich an den Vortrag anschließende Diskussion drehte sich überraschenderweise nicht um die dubiosen Quellen, sondern darum, ob sein Werk überhaupt zur Weltliteratur gehört oder ob es sich in zeitgebundenen Provokationen erschöpft hat. – Thomas Kramers Forschungsergebnisse kann man in seinem Büchlein Heiner Müller am Marterpfahl (aisthesis, 2006, 14,50 Euro) nachlesen. Erhaltung Erschließung historischer Verlagseinbände. Diesem Thema war ein Vortrag von Thomas Klaus Jacob, Referent für den historischen Druckschriftenbestand der Staatsbibliothek – Preußischer Kulturbesitz gewidmet, zu dem der Berliner Bibliophilen Abend am 20. Juni 2006 in die Staatsbibliothek eingeladen hatte. Der Bibliophile schätzt den Einband eines Buches besonders, wenn es sich um einen Handeinband handelt. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wird aber die überwiegende Menge aller Neuerscheinungen mit einem maschinell gefertigten Verlagseinband versehen. Damit erhebt sich für den Bücherfreund die Frage: „Kann ein Verlagseinband künstlerische Wertschätzung beanspruchen?“ für den Bibliothekar die Frage „Sollen auch beim Vorliegen von Verlagseinbänden detaillierte Einbandbeschreibungen im Bibliothekskatalog gemacht werden?“ Die erste Frage wurde von Thomas Klaus Jacob dadurch beantwortet, daß er Verlagseinbände vorführte, die von Buchkünstlern derart vollkommen gestaltet wurden, daß sie den Vergleich mit Handeinbänden nicht zu scheuen brauchen. Natürlich verhindert die Massenauflage größere Wertsteigerungen. Aber – wie auch bei Graphiken – ist das ja kein künstlerischer Makel. Schwerer wiegt der Einwand, daß natürlich schon früher viel Kitsch produziert wurde, sogenannte Prachtwerke. Die Blütezeit schön gestalteter Verlagseinbände ist vorbei: Seit etwa 80 Jahren verdeckt oft ein Schutzumschlag den eigentlichen Einband, der zumeist schlicht uniform ist. Die werbewirksame künstlerische Gestaltung wird verstärkt dem Schutzumschlag zuteil. Der zweiten Frage widmete sich der Referent besonders kenntnisreich, da ein Schwerpunkt seiner beruflichen Arbeit in der Konzeption einer Datenbank zur Erfassung von Verlagseinbänden liegt. Es ist inzwischen unstrittig, daß diese Daten in die bestehenden Datenbanken integriert werden sollen. Viele Details harren aber noch der Klärung, zum Beispiel fehlen Kriterien, welche Einbände überhaupt erwähnenswert sind, es fehlt noch ein Schlüssel für die Beschreibung. Daran arbeiten die AG Sammlung Deutscher Drucke die AG für die Erfassung, Erschließung Erhaltung historischer Bucheinbände. – Die sehr interessierten Zuhörer diskutierten ausführlich mit dem kompetenten Referenten. Bernd Illigner James Krüss Eva Johanna Rubin. Unter diesem Motto hatte der Freundeskreis Eva Johanna Rubin am 27. April 2006 in den Lesesaal der Kinderbuchabteilung der Staatsbibliothek Unter den Linden eingeladen. Drei bis heute bekannte beliebte Bilderbücher sind der Zusammenarbeit Eva Johanna Rubins James Krüss` zu danken. Mit dem Bilderbuch 3 x 3 an einem Tag (München: Annette Betz, 1963) wurde Eva Johanna Rubin als Bilderbuchillustratorin weithin bekannt. Es erhielt 1964 den Deutschen Jugendbuchpreis. 1969 erschien es in Lizenz im Kinderbuchverlag Berlin, darüber hinaus in vielen anderen Sprachen. Eine amüsante Vorgeschichte brachte Carola Pohlmann ans Licht. James Krüss hatte sein lustiges Schicksalsgedicht für Kinder zunächst 5 x 5 an einem Tag gereimt betitelt. Eva Johanna Rubin gefiel aber die Fünf so gar nicht, sie plädierte für die Märchenzahl Drei. Also schrieb James Krüss sein schon publiziertes Gedicht für die erwählte Illustratorin um – zu beider Glück. In seiner skurrilen Poesie hätte es nun auch aus der Feder von Eva Johanna Rubin stammen können – so jedenfalls die einhellige Meinung der Versammelten. Wir zählen 3 x 3 an einem Tag heute zu Recht zu den Klassikern der neueren Kinderliteratur. Der Trommler die Puppe erschien 1966 gleichfalls bei Annette Betz in München. Jahre später, 1981, dann ein drittes Bilderbuch Der Drachenturm, ediert bei Friedrich Wittig in Hamburg. Dieses hintersinnige Drachenbuch ist künstlerisch besonders reizvoll verdiente gewiß eine Neuauflage, zumal es die Kinder auf originelle Weise zusätzlich in den Lesespaß einbezieht. Besondere Freude bereiteten den Teilnehmern der Runde die aus dem in der Staatsbibliothek verwahrten Rubin-Nachlaß bereit gelegten Originalillustrationen sämtliche Vorarbeiten (Entwurfsskizzen, Farbmusterproben, typographische Vorschläge) zum Drachenturm. – James Krüss hatte in den siebziger Jahren die Staatsbibliothek Berlin besucht. Insbesondere ihrer Kinderbuchabteilung sehr zugetan, hat er ihr zahlreiche Typoskripte mit handschriftlichen Vermerken, Drehbücher für Hörspiele Fernsehsendungen eine geschlossene Materialsammlung zu seinem Buch Die Hirtenflöte überlassen. – James Krüss (1926 – 1997) Eva Johanna Rubin (1925 – 2001) teilten ähnliche Lebens- Zeiterfahrungen standen sich künstlerisch nahe. – Zum Abschluß des Treffens, schon Tradition geworden, waren gegen eine Spende wiederum Rubin-Bücher zu erwerben. – Die nächste Zusammenkunft findet am 26. Oktober, 18 Uhr, am gleichen Ort statt. Das Thema lautet: Die Sanfte von Dostojewski – Collagen von Eva Johanna Rubin. Interessenten sind herzlich willkommen. Ursula Lang Ein Künstlerbuch von Joachim Lautenschläger Erhard Kunkel. Die den Pirckheimern bekannten Neustrelitzer Künstlerfreunde haben ein neues Buch veröffentlicht: Zirkus. Hommage à Marc Chagall. Acht Steindrucke von Joachim Lautenschläger. Texte von Erhard Kunkel. Eigenverlag, 2005. Ln. 29,5 x 42 cm. 20 numerierte signierte Expl. Die Idee zu diesem Buch entstand nach einem Erlebnis, das der Graphiker Joachim Lautenschläger während einer Parisreise in einem Straßenzirkus hatte. Diese Urform des Zirkus mit dem Pierrot der Columbine, mit Artisten Gauklern, die in Frankreich noch lebendig ist, berührte das Herz des Malers aus dem Norden mit ihrer Poesie Menschlichkeit , ließen seine Phantasie schweben erinnerten ihn an die Zirkusbilder von Chagall. Doch die künstlerische Umsetzung des Themas konnte für Lautenschläger nur mit Abstand zu dessen Bilderwelt geschehen. So schuf er Lithographien in einer Bildsprache voller Vitalität, Metaphern Symbolen. Die Farbigkeit zwischen leuchtenden Glanzlichtern des unendlichen Raumes den gedämpften Erdtönen erzeugen Schwingungen von Heiterkeit Melancholie. Die Figuren ihre Geschichten schweben, getragen von berührender Sinnlichkeit, durch eine zeitlose Welt. Die Sprache dieser Bilder ist voller Poesie. Als Erhard Kunkel die Lithographien sah, regten sie ihn zu Texten an. Farbe, Musik, Tanz, Bewegung, Gestik Mimik sind im Zirkus wie auch im Theater die Flügel der Phantasie. Mit ihr wird die Welt neu erschaffen, schöner, harmonischer, doch lauert im Verborgenen der Widerspruch. Die Texte stellen keine Beschreibung der Bilder dar, obwohl sich Kunkel von den Titeln der Lithographien leiten ließ. Er erzählt Geschichten aus seiner Erfahrung des Lebens der Kunst. Kunkels Gedanken finden ihren poetischen Ausdruck in freirhythmischen Sprachbildern voller Tiefe Gefühl. Sie sind das Seil zwischen Phantasie Realität, auf dem wir Leser schwerelos zu tanzen vermögen. – Das Buch wurde im Frühjahr in der Galerie Neustrelitz in einer Ausstellung mit Farblithographien Lautenschlägers gezeigt fand in der Presse Beachtung. Schon früher schufen die Künstler auf Grund ihrer Gemeinsamkeit Bücher zusammen, so Liebesgedicht, Eine Mecklenburgische Elegie (als Gabe zum Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2001 in Neustrelitz), Du bist aus meinem Traum geboren Gesichter ohne Maske – Theateranekdoten. Joachim Studier Nachlaß von Heinrich George Berta Drews. Die Berliner Akademie der Künste hat den Nachlaß von Heinrich George (1893-1946) dessen Ehefrau Berta Drews (1901-1987) erworben. Der Nachlaß von George umfaßt auf 18 laufenden Regalmetern Dreh- Textbücher, Dokumente aus der Tätigkeit des Schauspielers Intendanten des Berliner Schillertheaters die umfangreiche Korrespondenz. Unter den Adressaten befinden sich unter anderen Max Beckmann, Walter Felsenstein, Gustav Gründgens, Knut Hamsun, Gerhart Hauptmann, Sven Hedin Emil Jannings. Bewegende Dokumente sind seine Briefe aus dem Lager Sachsenhausen an seine Frau. Der Nachlaß der Schauspielerin Berta Drews enthält Materialien zu ihrer Veröffentlichung Heinrich George – ein Schauspielerleben (1969) eine umfangreiche Korrespondenz mit Theaterleitern, Schauspielern, Regisseuren Politikern wie Johannes R. Becher, Samuel Beckett, Willy Brandt, Hildegard Knef Erwin Piscator. Dieter Schmidmaier Grundsteinlegung in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Kaum eine andere Bibliothek in Deutschland wurde im Zweiten Weltkrieg so arg gebeutelt wie die Preußische Staatsbibliothek: Das Gebäude wurde schwer beschädigt insbesondere ihres Herzstücks, des weltberühmten Lesesaals, beraubt, die Sammlungen wurden zerstreut geplündert. Durch die Wiedervereinigung Deutschlands wurde es möglich, der nun wieder vereinten Staatsbibliothek – Preußischer Kulturbesitz ein neues Profil zu geben das Gebäude Unter den Linden zu sanieren. 2011, im 350. Gründungsjahr, soll die komplette Generalsanierung vollendet sein. Ein wichtiger Abschnitt ist der Neubau dieses Herzstücks. Es umfaßt einen zentralen Lesesaal, mehrere Sonderlesesäle (unter anderem für seltene Drucke, Handschriften sowie Musikalien), ein Freihandmagazin, ein Informationszentrum, ein Tresormagazin in den Untergeschossen zur Sicherung der unvergleichlichen historischen Schätze sowie einen allgemein zugänglichen Bereich mit einem Bibliotheksmuseum, einem Raum für Wechselausstellungen, Veranstaltungssälen, Cafeteria Buchladen. Dazu wurde am 24. April 2006 der Grundstein gelegt. Der 40 mal 40 Meter große Lesesaal mit 250 Leseplätzen 90 Kabinen präsentiert sich nach den Plänen des Architekten HG Merz als „hölzerne Buchschale“, die ein Glaskubus krönt von oben wie eine leuchtende schwebende Kaaba aussieht. 300 000 Bände werden in Zukunft im zentralen Lesesaal dem Freihandbereich des Neubaus direkt zugänglich sein. Sammlung Schwartz in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Zum 100. Todestag des Fotografen Friedrich Albert Schwartz (1836-1906) schaltete die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin die Datenbank Berlin-Ansichten frei, in der rund 1000 Fotos von Berliner Straßen, Plätzen, Gebäuden Denkmalen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts enthalten sind. Diese stammen überwiegend vom Hoffotografen Schwartz. Die Königliche Bibliothek erwarb 1887 etwa 200 Abzüge direkt vom Künstler, durch spätere Ergänzungen wuchs die Sammlung Schwartz bis heute auf rund eintausend Fotografien. Besonders interessante Fotos dieser Sammlung sind in einer Kabinettausstellung in den Räumen der Kartenabteilung im Haus Unter den Linden 8 bis Ende September zu sehen. Weitere Informationen zu dieser Sammlung unter www.berlinansichten.staatsbibliothek-berlin.de. Über 200 der 1000 Fotos wurden für die Präsentation in der Datenbank digitalisiert können sofort betrachtet werden. In einer Linkliste sind die Berliner Institutionen aufgeführt, die ebenfalls bedeutende Foto- Kartenbestände zur Geschichte der Stadt besitzen. Einblattdrucke. Vom 23. bis 25. März 2006 fand in der Staatsbibliothek zu Berlin, Haus Potsdamer Straße, eine internationale Konferenz zum Thema Flugblätter vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart statt. Die Tagung wurde von der Handschriftenabteilung der SBB gemeinsam mit dem Masterstudiengang Editionswissenschaft am Institut für Deutsche Niederländische Philologie der Freien Universität Berlin veranstaltet. Im Rahmen der Konferenz wurde zugleich die langjährige Betreuerin der bedeutenden Sammlung von Einblattdrucken an der Staatsbibliothek, Dr. Eva Bliembach, verabschiedet. 22 Referenten aus sechs europäischen Ländern widmeten sich kulturgeschichtlichen bibliothekarischen Fragestellungen rund um das Flugblatt. Vielgestaltig wie das Medium der Einblattdrucke selbst, zu denen Flugblätter, Porträts, Theaterzettel, Gebrauchsgraphik Bilderbogen zählen, so vielfältig war auch das Programm. Das Spektrum der Vorträge reichte von Flugblättern der Reformationszeit über Einblattdrucke aus der Revolution von 1848 die Sammlung von Feindflugblättern in der Staatsbibliothek zu Berlin bis zu den Flugschriften der Kommune I. Wolfgang Harms, der sich in seinem Beitrag mit der Erschließung illustrierter Flugblätter der Frühen Neuzeit durch Kommentar Monographie beschäftigte, gab einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Forschung zu den Einblattmaterialien. Erst seit etwa fünfunddreißig Jahren wird zu Flugblättern intensiv universitär geforscht. Die Erkenntnis, welchen Wert diese Quellen für die kultur- literaturhistorische Forschung besitzen, konnte sich zunächst erst langsam durchsetzen. Inzwischen sind sie selbstverständlicher Bestandteil medienhistorischer Abhandlungen, zahlreiche Bibliotheken Forschungseinrichtungen präsentieren in Datenbanken ihre Sammlungen. Die Tagung vereinigte bedeutende Vertreter der Flugblattforschung wie Wolfgang Harms (München), Hans-Gert Roloff (Berlin), Forent Gabaude (Limoges) Michael Schilling (Magdeburg) Mitarbeiter von Bibliotheken Archiven mit großen Sammlungen von Einblattdrucken wie Wilhelm Schmidt (Universitätsbibliothek Frankfurt am Main), Thomas Stäcker (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel) Christiane Caemmerer (Staatsbibliothek zu Berlin). Sie setzte die seit Jahren in Einzelprojekten bestehende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern Bibliothekaren fort ermöglichte einen Austausch von Kenntnissen auf breiter Ebene, der für beide Seiten fruchtbringend war. Die Tagung machte deutlich, wie viel in den wenigen Jahrzehnten der Erforschung, Erschließung Sicherung von Einblattmaterialien bereits geleistet worden ist, zeigte aber auch die Desiderata bei der Digitalisierung Langzeitarchivierung dieser Quellen auf. Carola Pohlmann Archiv Bibliothek des Leipziger Missionswerkes. Das Leipziger Missionswerk hat einen Teil seines Archivs etwa 8000 seltene missionswissenschaftliche Bücher des 19. Jahrhunderts als Dauerleihgabe an die Bibliothek der Franckeschen Stiftungen in Halle gegeben, die über umfassende Bestände zur Kirchen- Bildungsgeschichte der Frühen Neuzeit verfügt. Die feierliche Übergabe erfolgte im Rahmen der Francke-Feier am 19. März 2006. Die Bestände sind im benachbarten Halle leichter für Forschungszwecke zugänglich. Die Auslagerung des Bestandes wurde durch den Direktor des Missionswerkes, Michael Hanfstängl, mit notwendigen Einsparungen begründet, 2007 erhält das Missionswerk 115 000 Euro weniger Zuweisungen aus Kirchensteuern als 2004. 10 Jahre Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte Kultur. Das mit der Leipziger Universität eng verbundene Simon-Dubnow-Institut für jüdische Geschichte Kultur beging im Mai 2006 mit der Ausstellung Was ist jüdische Geschichte? dem Festkolloquium Profile jüdischer Geschichte sein zehnjähriges Bestehen. Dieses Jubiläum war zugleich Anlaß für die offizielle Übernahme der über eintausend Bände umfassenden Jacob-Tory-Bibliothek. Jacob Tory (1915-2004) wurde als Franz Königsberger in Beuten (Oberschlesien) geboren. 1935 wanderte er nach Palästina aus, studierte an der Hebräischen Universität Jerusalem Geschichte, Philologie Pädagogik. Er lehrte in Haifa Jerusalem stand dem Aufbau der Entwicklung des Jerusalemer Instituts für deutsche Geschichte dem Leipziger Dubnow-Institut hilfreich zur Seite. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Die jüdische Presse im Österreichischen Kaiserreich (1983) Soziale politische Geschichte der Juden in Deutschland 1846-1871 (1977). Ein Nachruf ist soeben in dem Tel Aviver Jahrbuch für deutsche Geschichte 2006 erschienen. Der Direktor des Simon-Dubnow-Instituts, Prof. Dr. Dan Diner, erhält den diesjährigen Ernst-Bloch-Preis der Stadt Ludwigshafen. Dem Institut verdanken wir die brillant geschriebene exzellent gestaltete Einführung in das jüdische Bibliothekswesen im 19. 20. Jahrhundert von Markus Kirchhoff Häuser des Buches: Bilder jüdischer Bibliotheken (2002), die den Teilnehmern der Jahrestagung zum fünfzigjährigen Jubiläum der Pirckheimer-Gesellschaft überreicht wurde. D. S. Die Bibliothek des Johann Christian von Boineburg. Die Bibliotheca Boineburgica steht im Mittelpunkt einer Dissertation, die am Berliner Institut für Bibliothekswissenschaft verteidigt wurde inzwischen als Buch vorliegt: Kathrin Paasch, Die Bibliothek des Johann Christian von Boineburg (1622-1672). Ein Beitrag zur Bibliotheksgeschichte des Polyhistorismus. Berlin: Logos, 2005. IX, 366 S. Pp. 8°. ISBN 3-8325-0328-5. Die Bibliothek geht auf den Politiker, Diplomaten Polyhistor Johann Christian von Boineburg (1622-1672) zurück, sein Sohn Philipp Wilhelm von Boineburg (1656-1717) vermachte sie als kurmainzischer Statthalter in Erfurt zusammen mit einer Stiftung der dortigen Universität. Interessanterweise bildet die Bibliothek die Grundlage für den ersten großen bibliothekarischen Entwurf des jungen Gottfried Wilhelm Leibniz, dessen Förderer Johann Christian von Boineburg während der Mainzer Zeit war. Leibniz erstellte für die Bibliothek einen Katalog, der 1967 in der Niedersächsischen Landesbibliothek Hannover wiederentdeckt wurde. Die Bibliothek umfaßt nach heutigen Erkenntnissen 4060 Bände mit 9335 Titeln. Der größte Teil der Sammlung ist Bestandteil der Universitätsbibliothek Erfurt, ein kleinerer befindet sich in der Staatsbibliothek zu Berlin. Die Autorin erweitert auf der Grundlage des überlieferten Buchbestandes, des Leibnizschen Kataloges des heute bekannten Boineburgschen Briefwechsels die Biographie Boineburgs auch um eine den Bücherfreund interessierende Facette – den Büchersammler Bibliotheksbesitzer. Sie weist eindrucksvoll nach, daß die Bibliotheca Boineburgica keine zur Schau gestellte Sammlung von Büchern ist, sondern eine bedeutsame Bibliothek der Respublica literaria. Boineburg „durchwanderte“, ja „durchkroch“ nach eigenen Worten die Buchhandlungen nach Büchern, er las „mit der Feder in der Hand“. Die Veröffentlichung ist ein exzellenter Beitrag zur Bibliotheks- Lesergeschichte der Frühen Neuzeit. Ein weiterer Mosaikstein zum privaten Buchbesitz in der Frühaufklärung ist der Bericht über die Rekonstruktion der Bibliothek des Theologen Liederdichters Johann Friedrich Ruopp (1672-1708), die sich in der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen Halle befindet (vgl. Marginalien, H. 180, 2005, S. 98-99). Dieter Schmidmaier Erstes in ostslawischer Sprache gedrucktes Buch in Görlitz. Im vergangenen Jahr erschienen zwei Beiträge, die auf eine sensationelle Entdeckung in der Oberlausitzischen Bibliothek der Wissenschaften zu Görlitz (OLBdW) hinweisen. Das Ereignis selbst liegt allerdings bereits einige Zeit zurück. In einer kleinen Ausstellung der OLBdW zum „Jahr der Bibel“ 2003 wurde der Görlitzer Pfarrer i. R. Peter Lobers auf eine russische Bibel aufmerksam, die er Dank seiner Sprachkenntnisse als ein Konvolut von Drucken Francysk Skarynas erkannte. Die einzigen in Deutschland nachgewiesenen Drucke Skarynas zeichnen sich durch ihren Umfang eine hervorragende Erhaltung aus. Sechs der elf zu einem Konvolut zusammengebundenen alttestamentlichen Bücher wurden 1518, fünf der Bücher 1519 in Prag einzeln gedruckt ausgeliefert. Mit Hilfe von Besitzvermerken Katalogen läßt sich der Weg der Bibel von einem nicht näher bekannten Andreas Banck über den deutschen Reformator Johann Heß, den Bibliophilen Daniel Staude, die Bibliothek des alten Görlitzer Gymnasiums bis in die Sammlung Johann Gottlieb Milichs verfolgen. Der Schweidtnitzer Sammler Gelehrte schenkte seine 4000 Bände umfängliche Bibliothek 1727 dem Görlitzer Gymnasium Augustum, dessen Bibliothek sich seitdem die „Milichsche Bibliothek“ nannte. In Christian Knauthes Historischer Nachricht von denen Bibliothecken in Görlitz (Görlitz 1737) findet sich eine erste Erwähnung der „Bibel in Moskowitischer Sprache“. Von der ersten weißrussischen Bibel ihrem Übersetzer Herausgeber wurde damit erstmals in einer deutschen Veröffentlichung Kenntnis genommen, sieben Jahre früher, als bislang bibliographiert. 1951 wurde die Milichsche Bibliothek mit der OLBdW vereinigt, die Skaryna-Bibel gelangte in deren Besitz. Skarynas Bedeutung die seiner Bibelübersetzung für die weißrussische Kultur entspricht etwa der Luthers für die deutsche. Skaryna stammte aus Litauen, hatte in Krakau die sieben freien Künste, danach in Kopenhagen Padua Medizin studiert. Von Hause aus katholisch, war er reformatorischen Bestrebungen gegenüber aufgeschlossen. Das Wort Gottes jedermann zugänglich zu machen war eines ihrer Anliegen, das er begrüßte sich zu eigen machte. 1517 ließ er sich in Prag nieder. Er begann mit dem Übersetzen einzelner Teile des Alten Testaments in die damals gängige Umgangssprache ließ sie jeweils nach ihrer Fertigstellung drucken. Dieser Aufgabe widmete er sich zwei Jahre lang. Bernd-Ingo Friedrich Antiquariatskatalog zum Spanischen Bürgerkrieg. Rechtzeitig zum Gedenken an den Beginn des Spanischen Bürgerkrieges vor siebzig Jahren publizierte das Prometheus Antiquariat in Berlin (Wrangelstraße 48, 10997 Berlin, www.prometheus-antiquariat.de) einen Spezialkatalog: Bücher Drucksachen der Linken in Spanien sowie des sympathisierenden Auslands 1931-1939. Wie an der Zeitangabe ersichtlich, faßt der Pirckheimer-Freund Heiko Schmidt das Thema weit, wodurch er mit 237 Titeln ein recht umfangreiches, durchweg außergewöhnliches Angebot offerieren kann. Neben politischen belletristischen Büchern finden sich auch Broschüren, Zeitschriften sowie einige Plakate Graphiken. Wie den vielen, teils farbigen Abbildungen von Einbänden Umschlägen zu entnehmen ist, besitzt er die meisten Titel in vorzüglichen Zuständen. Allein das Blättern in dem schön gestalteten Katalog, der für Nichtsammler gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro abgegeben wird, ist eine Freude.