Heinz Hellmis (1935 - 2014) Mitglieder
Vor 50 Jahren entstand seine erste Arbeit für die Pirckheimer-Gesellschaft, die im Bleisatz mit Holländisch Antiqua gedruckte Beilage für die MARGINALIENDas Wandbild“ mit chinesischen Geister- und Liebesgeschichten, der Titel geschmückt mit drei chinesische Schriftzeichen in der Form eines asiatischen Schriftbandes. Den MARGINALIEN blieb Heinz Helmis treu und er gestaltete darüber hinaus, nicht nur für die Pirckheimer-Gesellschaft, eine Vielzahl weiterer Bücher.
Der Ausspruch Willibald Pirckheimers „Sibi et amicis“ (Für sich und Freunde) ist auch das Motto einer Buchreihe, die Heinz Hellmis herausgab. Seine Lieblingsschrift war die Breitkopf-Fraktur. Die von ihm herausgegeben Reihe Edition Zwiefach vereint jedoch viele typografischen Kostbarkeiten. Ein Heft ist Sebastian Windprecht, dem blinden Antiquar zu Augsburg gewidmet, ein anderes ist Jean Pauls „Durst nach Büchern in geistiger Saharawüste“. Hans Fallada, Anna Seghers, Bertolt Brecht, Peter Rühmkorf – für jeden Autor fand der Grafiker eine zeitgemäße Typografie. Ursprünglich als Beigabe zu den MARGINALIEN gedacht, gab sie Heinz Hellmis später gebunden selbst heraus.
Heinz Hellmis widmete sein Leben den Büchern, erst als Buchgestalter und Typograph bei Das Neue Berlin, später als Künstlerischer Leiter und Cheflektor des Aufbau-Verlages und bei Rütten & Loening, zuletzt gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin, der Verlegerin und Malerin Linde Kauert, im Atelier der Edition Zwiefach. In dieser Edition erschien in den letzten Jahren eine stattliche Sammlung von Büchern, die sich alle durch ausgefallene Typografie zu behaupten wissen.
Viele Bücherfreunde konnten Heinz Helmis auf der Leipziger Buchmesse kennenlernen, das letzte Mal traf man ihn dort im März am Stand seiner Edition Zwiefach. Sein Tod ist ein großer Verlust für die Buchwelt.

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