EINIGE DICHTER, DIE MARGINALIEN UND ANDERE „ORGANE“

Von Bernd-Ingo Friedrich

Bernd-Ingo Friedrich bei Nacht, um 2010

Ich habe im Lauf der Jahre in den Marginalien (seit 2003) und anderswo etliche Artikel veröffentlicht, die zu meinen Bemühungen gehören, Leopold Schefer, Heinrich Stieglitz, Max Waldau und andere zu Unrecht vergessene Dichter in die Literaturgeschichte des Biedermeier zurückzuholen. Sie ergänzen zum Teil die in der Wikipedia unter „Bernd-Ingo Friedrich“ aufgeführten Publikationen, zum Teil auch einander. Mich bekümmert, daß sie so weit verstreut erschienen sind (in den Marginalien z. B. nur das, was sich „bibliophilengerecht“ verarbeiten ließ) und kaum wahrgenommen werden. Deshalb möchte ich an dieser Stelle auf einige interessante Artikel aufmerksam machen, die (leider) nicht in die Marginalien paßten.

Leopold Schefer erscheint in den Marginalien:

182 (2.2006), 183 (3.2006) mit Beilage, 201 (1.2011) erwähnt, 210 (2.2013), 222 (3.2016).

 Heinrich Stieglitz erscheint in den Marginalien:

219 (3/2015), 222 (3.2016) erwähnt.

 

Leopold Schefer, um 1860

Zu Leopold Schefer

„Lehre und Trost. Das Laienbrevier von Leopold Schefer und der ‚Tiervater‘ Edmund Alfred Brehm.“ In: Silesia Nova. Dresden: Neisse Verlag. Heft 04/2005, S. 46–49.

Leopold Schefer, Generalbaßübungen, undatiert

„In der Oberlausitzer Hauptstadt musikalisch gebildet: Leopold Schefer.“ In: Oberlausitzer Hausbuch 2007. Bautzen: Lusatia Verlag. S. 177.

„ ‚Musik von Herrn Schefer, Text von Herrn Wehlam.‘ Ein Herbstlied und die Metamorphosen eines Namens.“ (Dass. sorbisch.) In: Sorbische Kostbarkeiten/ Serbske drogotki. (Edition Wendisches Museum 2.) Hrsg. Wendisches Museum/ Serbski muzej. Cottbus/ Chozebuz 2008. S. 7792.

 „Leopold Schefer – ein Sorbe?“ u. ein Nachtrag zu Wehlam (s. oben). Ebd. (Edition Wendisches Museum 3.) Cottbus/ Chozebuz 2009. S. 101–106.

Juri Alexandrowitsch Golowkin, um 1800

„Johann Justus von Röhde (1737–1812.“ In: Oberlausitzer Heimatblätter. Hrsg. Jan Bergmann. Olbersdorf: Via Regia Verlag. Nr. 48/2016, S. 3–16.

Der Artikel bringt erstmalig gesicherte biographische Informationen über den Genannten sowie den russischen Grafen, Oberzeremonienmeister, Botschafter in China und Wien, Juri Alexandrowitsch Golowkin (17621846), verheiratet mit Jekatarina Ljubowna Naryschkina.

 „Leopold Schefer und der Orient.“ Ebd. Nr. 51/2016, S. 36–41.

Leopold Schefer „A son Altesse/ le Prince de Pueckler-Muscau“, 1838

„Der Dichter und sein Fürst. Die Schriftsteller Leopold Schefer und Hermann von Pückler-Muskau.“ Ebd. Nr. 52/2017, S. 22–28.

 „Ein Leopold-Schefer-Porträt aus dem ‚Photographischen Atelier M. Ackermann Görlitz‘.“ Ebd. Nr. 53/2017, S. 10–13.

 „Gemalt für alle Ewigkeit. Leopold Schefer und der berühmte Portraitmaler Hermann Hadank aus Hoyerswerda.“ Ebd. Nr. 55/2017, S. 37–41.

Ernst-Jürgen Dreyer in Düsseldorf, 2009.

 „Nekrolog auf Ernst-Jürgen Dreyer.“ In: Neues Lausitzisches Magazin. Zeitschrift der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften. Hrsg. Präsidium der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften e.V. Görlitz: Selbstverlag der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften e.V. Nr. 134 (NF 15) 2012, S. (174)–176.

Der Nekrolog, der vor allem natürlich meinen Freund und Mentor, den 2011 verstorbenen Musikwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer Dr. Ernst-Jürgen Dreyer würdigt, bietet zugleich eine Übersicht über die Rezeption der bis vor kurzem noch völlig unbekannten, aber – wie sich herausgestellt hat – wohl wichtigsten Werkgruppe im Schaffen Schefers, der Dichtung und Komposition frühromantischer Lieder.

Koran der Liebe nebst kleiner Sunna von Leopold Schefer, 1855
Entwurf: Max Waldau, Prägeplatte „R. Schubert. Berlin.“

„Anstelle einer Rezension: Georg von Hauenschild und Leopold Schefer.“ In: Silesia Nova. Dresden: Neisse Verlag. Heft 2/2017, S. 43–62. (S. auch unten, Max Waldau.)

„Der Graf als Kuppler.“ In: Neues Oberlausitzer Hausbuch 2018.
Königsbrück: Via Regia Verlag. S. 93–95.
 

Max Waldau, um 1850

Zu Max Waldau

„Anstelle einer Rezension: Georg von Hauenschild und Leopold Schefer“, s. oben.

Dem Artikel liegt die Neuerscheinung Georg von Hauenschild – Briefe an Dichter und Gelehrte, Verleger und Freunde, herausgegeben, eingeleitet und kommentiert von Gerhard Kosellek, aus dem Dresdener Neisse Verlag (2016) zugrunde. In ihm wird die Beziehung Hauenschilds (Ps. Max Waldau) zu Leopold Schefer und sein Anteil an dessen „erotischen Dichtungen“ Hafis in Hellas und Koran der Liebe erörtert.

 

Heinrich Stieglitz‘ „Champagnerlied“ in:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
, 55. bis 58. Auflage.

 Zu Heinrich Stieglitz

„ ‚Manigfach und Originel.‘ Heinrich Stieglitz als Texter.“ In: Das Lindenblatt. Jahresschrift für Schöne Literatur. Hrsg. Wilhelm Castun. Titelthema: Liebe. Sechste Ausgabe 2016. Neustadt an der Orla: Arnshaugk Verlag. S. 261–271.

 

Pücklereis original, von unten nach oben: rosa-gelb-grün
Hergestellt 2008 im Hotel „Kristall“ in Weißwasser

Zum Fürsten Hermann von Pückler-Muskau

„Der Konditor und die Kastellanin – Neues zum Fürst-Pückler-Eis.“ In: Oberlausitzer Heimatblätter. Hrsg. Jan Bergmann. Olbersdorf: Via Regia Verlag. Nr. 49/2016, S. 59 f.

„Der Graf als Kuppler“, s. oben.

„Der Dichter und sein Fürst“, s. oben.

 

Giovanni Carlo Concialini, 1784

Sonstige

Erwähnenswert in Bezug auf die Musikgeschichte und die Geschichte der Freimaurerei Berlins ist darüber hinaus der Artikel „Giovanni Carlo Concialini. Eine Spurensuche.“ In: CONCERTO. Das Magazin für Alte Musik. Hrsg. Alexander Reischert u. Johannes Jansen. Köln – Altenburg: Verlag Klaus-Jürgen Kamprad und CONCERTO-Verlag. Nr. 260 (März/April 2015) S. 13–17.

Unter regionalgeschichtlichem Aspekt erschien der Artikel „Giovanni Carlo Concialini“ in: Neues Lausitzisches Magazin 138 (2016), S. (141)–152.

Die Artikel enthalten erstmalig die korrekten Lebensdaten Concialinis sowie eine fundierte Wertung des Künstlers. Dieser war häufig zu Gast im Muskauer Schloß, wo auch er starb.

Chingachgook, gezeichnet von Gerhard Goßmann, um 1950

Auf alle Fälle lesenswert ist: „Bruder Chingachgook. Die Herrnhuter Indianermission und Coopers Lederstrumpf-Romane.“ In: Sächsische Heimatblätter. Zeitschrift für sächsische Geschichte, Denkmalpflege, Natur und Umwelt. Chemnitz: Verlag Klaus Gumnior. 52. Jg. Heft 4/2006; S. 366–370.

Im Mittelpunkt des Artikels steht die reale Person hinter der Romanfigur: In Chingachgook begegnen wir einer authentischen Person, die Cooper unter verschiedenen Namen durch die Herrnhuter Brüder kennengelernt und für seine Romane adaptiert hat. Ursprünglich hieß der Indianer Tschop (oder Coop). Er kam aus der Familie der Mohikaner, die zu jener Zeit bereits dezimiert im Bündnis und unter dem Schutz der Delawaren lebte. Aus dem Indianer Tschop wurde nach der Bekehrung und Taufe durch die Missionare ‚Bruder Johannes‘ (oder John), im Roman auch ‚Mohican John‘, ‚Indian John‘ oder ‚old brother John‘ genannt.“